USA: Kampagne gegen unnötige kostspielige Diagnoseverfahren
Patientenwünsche sollten in deren eigenem Interesse restriktiver behandelt werden
Die Gesundheitssysteme stöhnen unter der steigenden Last der Kosten. Eine wichtige Triebfeder dafür sind offenbar unnötige medizinische Tests und Verfahren, wie das American Board of Internal Medicine Foundation (ABIM), eine US-amerikanische Dachorganisation von Ärzten und Verbraucherorganisationen kritisierte, berichtet die Washington Post (online 12.4.2012). Sie haben nun eine Liste von insgesamt 45 Tests, Medikamenten und Diagnostikverfahren erstellt, die zu oft verordnet werden und teilsweise sogar zu Schäden für den Patienten führen. Mit der vom ABIM geförderten Kampagne „Klug wählen“ („Choosing Wisely“) soll nun erreicht werden, dass Ärzte und Patienten anhand konkreter Fragestellungen (vgl. „Five Things Physicians and Patients Should Question“) klarer miteinander sprechen, damit es zu einer "besseren Entscheidungsfindung" komme, so Geschäftsführerin Christine K. Cassel. Dies würde überdies zu einer Reduktion der Ausgaben führen.
Laut einem Bericht der National Academy of Sciences von 2005 waren 30 Prozent der US-Gesundheitsausgaben unnötig. Neuere Studien würden zu ähnlichen Zahlen kommen, was einer Summe von 600 bis 700 Milliarden US-Dollar jährlich entspräche.
Das Patientenwohl steht auch im Mittelpunkt: Nicht selten würden nämlich die Patienten mit Forderungen nach Röntgen oder CTs kommen, um auf „Nummer Sicher“ zu gehen – ohne dabei die schädliche Strahlung zu bedenken bzw. die Risken von unnötigen Operationen oder anderen invasiven Verfahren.
Die oben angeführte Liste ist online abrufbar unter choosingwisely.org, wobei jede Fachgesellschaft fünf Verfahren aus ihrem Bereich nannte, die ihrer Erfahrung nach oft übertrieben angewandt werden oder überflüssig sind.
Quelle: IMABE-Newsletter April 2012
Labels: Diagnose, Kosten, Patientenwohl, USA
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite