Mittwoch, 14. September 2011

Studie: US-Geistliche haben positiven Einfluss im Krankenhaus

Gespräche erleichtern seelische Leiden und verbessern Kommunikation mit Patienten

Welchen Nutzen stiften die rund 10.000 Geistlichen in den Krankenhäusern der USA für Patienten, ihre Angehörigen und das medizinisch-pflegerische Personal? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer weitgehend qualitativen Pilotstudie über die Rolle von Geistlichen in Palliativ-Behandlungsteams für Kinder – aus der Sicht von Ärzten und den Geistlichen selbst. Die im Journal of Palliative Medicine (2011; 14(6): 704-707) publizierte Studie wurde im Auftrag des The Hastings Center und des Rush University Medical Center in Chicago durchgeführt.

Im Fokus der durchgeführten Erhebung standen 8 von 28 USA-weit verbreiteten Programmen zur kindbezogenen Schmerzbehandlung (so genannte "pediatric palliative care" ), in die Geistliche strukturell eingebunden waren. Die befragten Chefärzte beschrieben die Arbeit der überwiegend fest am Krankenhaus angestellten Geistlichen so: Als erstes erleichterten sie das geistig verursachte Leiden der jungen Patienten und ihrer Familien. Zweitens verbesserten Gespräche mit den Geistlichen die Kommunikation zwischen den Familien und dem Behandlungsteam über die Ziele der Behandlung.

Drittens vermitteln Geistliche auch den anderen Teammitgliedern eine etwas andere oder aufmerksamere Sichtweise der Behandlung und Behandelten. Umso wichtiger ist daher die Erkenntnis der Untersuchung, dass Geistliche in der Regel zu den gut integrierten Mitgliedern der PPC gehörten.

Die interviewten Geistlichen berichteten, dass sie sich dabei aber mehr auf den Prozess ihrer Arbeit als darauf konzentrierten, wie sie zu besseren Ergebnissen führt. Beide Gruppen waren sich einig, dass es darauf ankommt, gemeinsam im Team zu lernen, wie man den Bedürfnissen der Patienten und ihrer Angehörigen nach seelischer Unterstützung besser entgegen kommt und ihre Erwartungen an Geistliche genauer zu erkennen lernt. Zudem müssen die bei Angehörigen verbreiteten Vorurteile beseitigt werden, nämlich dass Geistliche nur dann präsent wären, wenn der Tod des Kindes kurz bevor stünde, oder dass sie nur als Missionare ihrer eigenen religiösen Überzeugung auftreten würden.

Quelle: Imabe-Newsletter September 2011

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