Public Health: Familienmahlzeiten fördern emotionale Stabilität von Teenagern
Gemeinsames Essen stärkt Vertrauen und wirkt als Schutzfaktor gegen Essstörung
Regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten können die
psychische Gesundheit bei Teenagern signifikant verbessern, unabhängig
davon, ob sie gerne mit ihren Eltern reden oder nicht. Das ist das
Ergebnis einer jüngst im Journal of Adolescent Health (2013; 52: 433-438)
publizierten Studie. Die Untersuchung zeigte, dass Jugendliche, die
gemeinsame Familienmahlzeiten hatten, ein stärkeres Vertrauen
entwickelten und emotional stabiler waren als jene ohne gemeinsames
Essen.
Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen
der Häufigkeit von Familienessen und der psychischen Gesundheit unter
26.069 kanadischen Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren. „Je
häufiger die Familienmahlzeiten waren, desto seltener gab es emotionale
und Verhaltensprobleme und desto größer waren emotionales
Wohlbefinden, Vertrauen, Hilfsbereitschaft anderen gegenüber und die
Lebenszufriedenheit“, fasst Studienleiter Frank Elgar vom Institut für Gesundheits- und Sozialpolitik der McGill University
in Montreal/Kanada die Studienergebnisse zusammen. Dieser Effekt war
unabhängig von Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status.
Die Studie Canadian Health Behaviour in School-Aged Children war
Teil einer weltweiten Kooperation von insgesamt 43 Ländern, die von
der WHO durchgeführt wurde. Familienmahlzeiten haben offenbar eine
Schlüsselfunktion bei der Interaktion in der Familie und bieten Eltern
eine wichtige Möglichkeit, ihren Kindern ein gesundheitsbewusstes
Verhalten beizubringen. Außerdem sind diese Zeiten für Teenager eine
gute Gelegenheit, ihre Probleme zur Sprache zu bringen, und können auch
dazu dienen, ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Wertschätzung zu
geben – wichtige Voraussetzungen für psychisches Wohlbefinden.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass
Familienmahlzeiten positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern
haben: So bieten regelmäßige Familienmahlzeiten einen Schutzfaktor
gegen Essstörungen (vgl. 2008, Studie: Gemeinsame Mahlzeiten stärken gesundes Essverhalten) und beugen Übergewicht und mangelhafter Ernährung vor (vgl. Pediatrics 2011, DOI: 10.1542/peds.2010-1440 bzw. Science ORF, online 14. 7. 2011).
Quelle: IMABE-Newsletter April 2013
Quelle: IMABE-Newsletter April 2013
Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de
Labels: Essstörung, Mahlzeit, Public Health, Teenager
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