Montag, 8. Juli 2013

Großbritannien: Empfehlung für umstrittene IVF zwecks Drei-Eltern-Kind

IMABE spricht von ethischem Rückschritt

Als weltweit erstes Land hat die britische Regierung angekündigt, eine Gesetzesvorlage zu erarbeiten, die die Schaffung von Drei-Eltern-Kindern erlaubt. Damit soll die Zeugung von Kindern mit mitochondrialen Erkrankungen verhindert werden. Wie die Regierungsberaterin und oberste Gesundheitsbeamtin des Landes, Sally Davies in einer Mitteilung (online, 28. 6. 2013) betonte, solle Großbritannien diese erfolgversprechende Technik der künstlichen Befruchtung (IVF) rasch zulassen. Eine Reihe von Erbkrankheiten, sogenannte Mitochondriopathien, gehen auf Gendefekte der im Plasma der Eizelle befindlichen Mitochondrien zurück. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa eines von 6.500 Neugeborenen an einer dieser Krankheiten leidet. 

Während die einen die Entscheidung als Durchbruch und bahnbrechend für die Forschung bezeichnen, sprechen andere von Dammbruch und warnen vor überzogenen Erwartungen und riskanten Folgen für Generationen. 

Das Verfahren ist in der Wissenschaft seit Anfang an höchst umstritten (vgl. IMABE April 2013 Großbritannien: Kind mit drei genetischen Elternteilen rückt näher). 

Susanne Kummer, Geschäftsführerin von IMABE, betont gegenüber Kathpress (online, 29. 6. 2013), dass das Verfahren aus ethischer Perspektive ein Rückschritt sei. Es gebühre „der Würde des Menschen“, dass er „nicht von Menschenhand gemacht und in seiner Existenzgrundlage manipuliert ist", führte Kummer aus. „Ethik kann nicht nach Regeln des Marktes funktionieren, sondern dient zum Schutz der Würde des Menschen.“ 

Die Technik sei „unnötig, unsicher und von den meisten Begutachtern zurecht abgelehnt“, zitiert die BBC (online, 27. 6. 2013) David King von Human Genetics Alert. King bezeichnete es als „Grenzüberschreitung“, die in letzter Konsequenz zu einem Markt für eugenische Designer-Babys führen werde. Die umstrittenen Pläne sollen bis zum Jahresende in einen Gesetzesentwurf gegossen werden, über den das britische Parlament voraussichtlich 2014 abstimmen wird.

Foto: Life Issues Institute

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1 Kommentare:

Am/um 11. August 2021 um 23:49 , Blogger Nina meinte...

Wir leben in einer erstaunlichen Zeit, in der es für alle kinderlosen Paare möglich wurde, Eltern ihres Kindes zu werden. Vielleicht gibt es in Europa Probleme mit dem gesetzlichen Rahmen, gerade weil es in diesem schwierigen Bereich einen Mangel an professionellen Ärzten gibt. Genetik und Fortpflanzung sind keine Witze. Ich hatte das Glück, eine Klinik in der Ukraine zu finden, wo ich die Dienste der Leihmutterschaft in Anspruch nehmen konnte. Es handelt sich um die Klinik von Professor Feskov in Charkiv, sie wird auch Feskov Human Reproduction Group genannt. Dank professioneller Ärzte wurde ich die Mutter eines wunderschönen Jungen. Es gab keine Probleme, die Ukraine und die Dokumente zu verlassen. So kann ich allen Zweiflern sagen: Haben Sie keine Angst, Sie können bis ans Ende der Welt gehen, um Ihr Kind zu holen, und die Ukraine ist nicht das Ende der Welt.

Vor kurzem habe ich ein ukrainisches Gesetz über Leihmutterschaft gefunden, das ins Deutsche übersetzt wurde. Sehr nützliche Informationen, ich rate allen, die an diesem Thema interessiert sind, sie zu lesen. https://leihmutterschaft-zentrum.de/pdf/leihmuttershaft_law.pdf

 

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