Österreich: 1,5 Millionen Menschen leiden an chronischen Schmerzen
IMABE-Symposium: „Schmerz: begreifen - bewältigen - behandeln“ am 5. 12. 2014 in Wien
In Österreich leiden 1,5 Millionen Menschen an
chronischen Schmerzen, darunter sind rund 200.000 Schmerzpatienten mit
einem sehr hohen Chronifizierungsgrad auf spezielle Schmerztherapien
angewiesen. Doch es gebe kein Geld für nachhaltige
Strukturveränderungen, sagte Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) anlässlich der 22. Jahrestagung der ÖSG in Graz (Pressemitteilung online, 22. 5. 2014).
„Für zeit- und zuwendungsintensive Behandlung fehlt die materielle
Existenzgrundlage“, so der Linzer Neurologe Lampl. Insgesamt werden die
in Österreich durch chronische Schmerzen verursachten Kosten auf 1,4
bis 1,8 Milliarden Euro jährlich geschätzt. 33 Prozent der chronischen
Schmerzpatienten sind berufsunfähig, 21 Prozent werden in die
Frühpension entlassen. „Frühzeitige Therapie und innovative Medikamente
könnten dieser Entwicklung entgegenwirken”, so Lampl, der auch die
Plattform Allianz Chronischer Schmerz Österreich mitunterstützt.
Auch der Deutsche Ärztetag setzt sich für eine bessere schmerzmedizinische Versorgung in Praxen und Krankenhäusern ein, berichten die Salzburger Nachrichten (online, 29. 5. 2014).
Der Weg zur richtigen Schmerztherapie dauert Studien zufolge in
Deutschland mehr als vier Jahre. Schmerztherapien hätten auch hier noch
keinen hohen Stellenwert und würden schlecht bezahlt. Zwar hätten schon
mehr als 4700 Ärzte die Zusatzausbildung in Schmerztherapie, sagt die
Vizepräsidentin der Bundesärztekammer Martina Wenker. Viele
Patienten würden von den Angeboten aber nicht erreicht. Ab 2016 soll
Schmerzmedizin nun auch Pflichtfach für Medizinstudierende werden. Nicht
alle Schmerzpatienten aber müssten zum Schmerztherapeuten. Nur 5,4
Prozent, immerhin vier bis fünf Millionen Menschen allein in
Deutschland, litten tatsächlich unter körperlichen und sozialen
Beeinträchtigungen – mit allen negativen Konsequenzen wie sozialem
Rückzug oder Depressionen. Schmerzmedizin müsse, so der Tenor des Deutschen Ärztetages,
zur Querschnittsmaterie und nach dem Vorbild des Hygiene-Managements
zur Pflicht in Kliniken und zum Qualitätsindikator für Krankenhäuser
werden.
SAVE THE DATE: „Schmerz: begreifen - bewältigen -
behandeln“ lautet das Thema des kommenden IMABE-Symposiums 2014. Die
interdisziplinäre Tagung mit namhaften Experten findet am 5. Dezember
2014 in Wien in Kooperation mit der Allgemeinen
Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Österreichischen Ärztekammer
(ÖÄK) und dem Hauptverband der Österreichischen
Sozialversicherungsträger statt. Tagungsort: Allgemeine
Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Straße 65, 1200 Wien.
Genaue Programminformationen folgen in Kürze auf unsere Homepage unter Veranstaltungen.
Quelle: Imabe-Newsletter Juni 2014
Foto: Patrick Wyss / pixelio.deLabels: IMABE, Österreich, Schmerz, Symposium
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