Dienstag, 3. August 2010

Vatikan: Dokument zu psychologischen Folgen von Abtreibung

Der Vatikan arbeitet an einem Dokument über psychologische Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei gehe es nicht nur um Traumata wie Depressionen oder Angstzustände, sondern auch um eine „Gewöhnung an Abtreibung“, sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Ignacio Carrasco, in einem Interview der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ am Freitag. Mit der Veröffentlichung sei im Herbst 2011 zu rechnen. Der Bioethiker verwies auf eine Studie der römischen Universität Sacro Cuore, nach der häufige Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen zu einer „völligen Auslöschung der moralischen Sensibilität“ für dieses Thema geführt hätten. Ein solcher Effekt sei auch durch die Abtreibungspille RU 486 zu befürchten. Es gebe keinen Zweifel, dass mit ihr eine Bagatellisierung der Abtreibung einhergehen könne und eine unerwünschte Schwangerschaft „wie eine lästige Erkältung“ angesehen werde, die mit einer Tablette zu beseitigen sei, sagte Carrasco. Nach Angaben des neuernannten Akademieleiters befasst sich sein Institut derzeit auch mit ethischen und sozialpolitischen Fragen um die Archivierung von Stammzellen aus Nabelschnurblut. Eine Studie zu diesem Thema wie jene zur Abtreibung könne im Lauf des nächsten Jahres erscheinen, so Carrasco.
(kna 31.07.2010 sh)
Radio Vatikan am 31. August 2010

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